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Bloss raus .....
Am 28. März 2007
Das Gefühl lässt Dich nicht los: Du musst raus aus den vier Wänden, die Dich zu erdrücken scheinen. Die Atemluft wird Dir knapp, Du brauchst frische Luft, viel frische, kalte Luft um das Gedankenkarussell im Kopf stoppen und unter Kontrolle bringen zu können. Nein, Du kannst diese endlose Gequatsche der Talkshowprotagonisten, der Dumpfbacken -Entertainer, der Zeittotschläger einfach nicht aushalten. Jacke an und raus.
Es ist dunkel und trotzdem hell. Nach ein paar Minuten, nach ein paar schnellen Schritten den Weg hinunter haben sich die Augen an die veränderten Lichtverhältnisse angepasst. Du gehst die letzten Schritte zum Dorfrand. Irgendwo am Himmel, ganz weit hinten, verebbt das Geräusch eines Jets der seine nächtliche Bahn zieht. Noch sind an einigen Häusern erleuchtete Fenster zu sehen. Fenster, hinter denen sich das Grauen des Alltags abspielt. Die Tragödie des Lebens. Am bläulich zuckenden Lichtschimmer, der über zugezogene Gardinen huscht erkennst Du, dass die Glotze läuft. Die Sesam - öffne - Dich Leuchte der Neuzeit, die den Weg zu Schätzen eher versperrt als öffnet. Und es gibt auch keinen Aladin mehr, sondern Jauch, Christiansen und andere Dauergrinser, die sich für wichtig halten und doch nicht mal ein kleiner Pickel auf der Zeitleiste sind. Juckender Aussatz, den man mit einem Knopfdruck entsorgen könnte. Aber dann müsste man ja was tun.
Das Grauen hinter Dir lassend läufst Du ein paar hundert Meter weit ins Feld hinein. Die kalte Luft tut gut. Dein Atem wird ruhiger. Noch einmal wird es laut: ein aufgemotzter Polo klappert vorne über die Landstrasse. Nicht das Motorengeräusch ist laut sondern das Wummern der Bassboxen. Die Ohren mögen Dir abfallen, Coyote, wenn Du so weiter machst!
Dann aber ist wirklich Ruhe. Du bist weit genug im Feld, entfernt von Lärmquellen und Dein Herzschlag ist soweit down dass Du in Ruhe Wahrnehmungen sortieren kannst. Hinten am Horizont ist es grau. Nicht richtig grau sondern mit einem Schimmer von Blau, einer klitzekleinen Protion zartem Rosée. Ein Hauch von Gold darüber. Dann beginnt das Blau. Grosses, weites unendliches Blau dass Dich fühlen lässt, wie unwichtig Du bist. Dort wo es beginnt, über dem Grau, ist es dunkel, gelegentlich durchbrochen von ein paar Sternen am Horizont. Darüber wird es transparenter, heller, leuchtender. Noch mehr Sterne tauchen auf - an der Küste können die Nächte fast so hell und klar sein wie ich es sonst nur über der Wüste Afrikas gesehen habe. Oder an stillen, dunklen, einsamen Ecken des Loiretales.
Mehr und mehr Sterne geben sich zu erkennen. Du musst nur einen Moment inne halten, Dich trauen Dich mal an den Feldrand zu setzen, den Kopf in den Nacken zu legen. Es ist schön, einfach nur schön. In Deiner Seele, Deinem Kopf, Deinem Herzen wird es ruhiger. Auch Kummer und Trauer werden ertragbarer. Wenigstens für diesen Moment. Und dann das:
Dieses seltsame Geräusch. Erst klingt es wie ein leichtes Quietschen eines alten Scharniers an einer unachtsam nicht geschlossenen alten Scheunentüre, die sich im Wind bewegt. Leise, kaum vernehmbar. Dann wird es lauter, deutlicher. Es scheint sich Dir zu nähern. Es ist rhytmisch, wird langsam kraftvoller und deutlicher. Ein seltsames Stöhnen, irgendwie aus der Kehle gepresst. Aber absolut gleichmässig, im Takt, ohne die geringste Abweichung. Dann beginnt das Rauschen. Es rauscht und Du spürst nicht das geringste bisschen Wind. Das Stöhnen wird lauter, vermischt sich auf einmal mit dem Rauschen, wird zu einer Einheit.
Und dann siehst Du woher dieses Geräusch kommt: Für kurze Momente kannst Du erkennen wie ein gewaltiger Schwarm Wildgänse im Formationsflug, ein kilometerbreites V bildend, beleuchtet vom hellen Licht des Halbmondes, seine Bahn zieht. Es müssen Hunderte sein die da unterwegs sind. Das Mondlicht ist nicht so stark dass Du den ganzen Schwarm erkennen könntest. Das erahnst Du nur aus der plötzlich den ganzen nächtlichen Himmel erfüllenden Symphonie der Laute, der gegenseitigen Zurufe der ziehenden Wildvögel, die sich anzuspornen zu scheinen.
Stütze einfach den Kopf in die Hände und lausche. Begreife, verstehe. Versuche es wenigstens. Und dannn bekommst Du eine Idee über Stellenwerte, Prioritäten, Wichtiges.
Ich wünschte mir jeder könnte diese Erfahrung machen.
Es ist dunkel und trotzdem hell. Nach ein paar Minuten, nach ein paar schnellen Schritten den Weg hinunter haben sich die Augen an die veränderten Lichtverhältnisse angepasst. Du gehst die letzten Schritte zum Dorfrand. Irgendwo am Himmel, ganz weit hinten, verebbt das Geräusch eines Jets der seine nächtliche Bahn zieht. Noch sind an einigen Häusern erleuchtete Fenster zu sehen. Fenster, hinter denen sich das Grauen des Alltags abspielt. Die Tragödie des Lebens. Am bläulich zuckenden Lichtschimmer, der über zugezogene Gardinen huscht erkennst Du, dass die Glotze läuft. Die Sesam - öffne - Dich Leuchte der Neuzeit, die den Weg zu Schätzen eher versperrt als öffnet. Und es gibt auch keinen Aladin mehr, sondern Jauch, Christiansen und andere Dauergrinser, die sich für wichtig halten und doch nicht mal ein kleiner Pickel auf der Zeitleiste sind. Juckender Aussatz, den man mit einem Knopfdruck entsorgen könnte. Aber dann müsste man ja was tun.
Das Grauen hinter Dir lassend läufst Du ein paar hundert Meter weit ins Feld hinein. Die kalte Luft tut gut. Dein Atem wird ruhiger. Noch einmal wird es laut: ein aufgemotzter Polo klappert vorne über die Landstrasse. Nicht das Motorengeräusch ist laut sondern das Wummern der Bassboxen. Die Ohren mögen Dir abfallen, Coyote, wenn Du so weiter machst!
Dann aber ist wirklich Ruhe. Du bist weit genug im Feld, entfernt von Lärmquellen und Dein Herzschlag ist soweit down dass Du in Ruhe Wahrnehmungen sortieren kannst. Hinten am Horizont ist es grau. Nicht richtig grau sondern mit einem Schimmer von Blau, einer klitzekleinen Protion zartem Rosée. Ein Hauch von Gold darüber. Dann beginnt das Blau. Grosses, weites unendliches Blau dass Dich fühlen lässt, wie unwichtig Du bist. Dort wo es beginnt, über dem Grau, ist es dunkel, gelegentlich durchbrochen von ein paar Sternen am Horizont. Darüber wird es transparenter, heller, leuchtender. Noch mehr Sterne tauchen auf - an der Küste können die Nächte fast so hell und klar sein wie ich es sonst nur über der Wüste Afrikas gesehen habe. Oder an stillen, dunklen, einsamen Ecken des Loiretales.
Mehr und mehr Sterne geben sich zu erkennen. Du musst nur einen Moment inne halten, Dich trauen Dich mal an den Feldrand zu setzen, den Kopf in den Nacken zu legen. Es ist schön, einfach nur schön. In Deiner Seele, Deinem Kopf, Deinem Herzen wird es ruhiger. Auch Kummer und Trauer werden ertragbarer. Wenigstens für diesen Moment. Und dann das:
Dieses seltsame Geräusch. Erst klingt es wie ein leichtes Quietschen eines alten Scharniers an einer unachtsam nicht geschlossenen alten Scheunentüre, die sich im Wind bewegt. Leise, kaum vernehmbar. Dann wird es lauter, deutlicher. Es scheint sich Dir zu nähern. Es ist rhytmisch, wird langsam kraftvoller und deutlicher. Ein seltsames Stöhnen, irgendwie aus der Kehle gepresst. Aber absolut gleichmässig, im Takt, ohne die geringste Abweichung. Dann beginnt das Rauschen. Es rauscht und Du spürst nicht das geringste bisschen Wind. Das Stöhnen wird lauter, vermischt sich auf einmal mit dem Rauschen, wird zu einer Einheit.
Und dann siehst Du woher dieses Geräusch kommt: Für kurze Momente kannst Du erkennen wie ein gewaltiger Schwarm Wildgänse im Formationsflug, ein kilometerbreites V bildend, beleuchtet vom hellen Licht des Halbmondes, seine Bahn zieht. Es müssen Hunderte sein die da unterwegs sind. Das Mondlicht ist nicht so stark dass Du den ganzen Schwarm erkennen könntest. Das erahnst Du nur aus der plötzlich den ganzen nächtlichen Himmel erfüllenden Symphonie der Laute, der gegenseitigen Zurufe der ziehenden Wildvögel, die sich anzuspornen zu scheinen.
Stütze einfach den Kopf in die Hände und lausche. Begreife, verstehe. Versuche es wenigstens. Und dannn bekommst Du eine Idee über Stellenwerte, Prioritäten, Wichtiges.
Ich wünschte mir jeder könnte diese Erfahrung machen.
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