Schildaer Schilderwald...
Am 21. Juli 2008
heisst das diesjährige Sommertheater. Dieses Mal soll aber nicht nur Blech geredet, sondern auch beseitigt werden. Publikumswirksam macht unser, sonst nicht gerade durch ein Übermaß an intelligenzbehafteten Verlautbarungen aufgefallener, Flachwassertaucher Tiefensee das Schild als das Übel der Nation aus. Das Verkehrsschild natürlich. Und so geraten so kulturhistorisch wertvolle Signale wie "Vorsicht Steinschlag", "Lawinengefahr", "beschräankter Geist Bahnübergang" und andere in Jahrhunderten gewachsene Kleinodien deutscher Grafik in Gefahr, der Vergessenheit anheim zu fallen.
Das kann und darf natürlich nicht ohne Widerspruch gehen. Besonders nicht ohne den des Herrn Beckstein. Der müsste nämlich selbst dann widersprechen, wenn es eine Bundesinitiative gäbe, in Bayern sonntags Freibier auszuschenken. Denn - leider, leider - nur Widerspruch sichert die notwendige Präsenz in Presse und Fernsehen. Und so ist es denn auch kein Wunder, dass unsere bayerischen Landesopossums Speibel und Hurvinek verkünden, dass Bayern diese Entschilderung der Nation nicht mittragen kann.
Man ist ja nicht sicher, ob es in der norddeutschen Tiefebene nicht doch noch zu Verwerfungen kommen könnte, die Steinschlag und vor allem Lawinengefahr mit sich brächten. Dafür braucht es vielleicht doch keinen Hinweis auf Bahnübergänge, man merkt ja beim Überqueren, ob da gerade ein Zug kommt oder nicht. Vielleicht wird, ganz im Sinne der Volksgesundheit - Bewegung ist gesund - auch wieder die Regel eingeführt, sich aus der warmen Karosse ins Freie zu begeben, den Lauscher auf Herrn Mehdorns Gleisnetz zu pressen und das Gehörte mit dem mitzuführenden Kursbuch abzugleichen.
Das Schild "Tempo 30" ist sowieso überflüssig, es hält sich ja eh keiner dran. Verwirrung allenthalben und das in einem wiedervereinigten Land, dessen westliche Gauen den von den Schwestern und Brüdern im Osten ererbten grünen Pfeil zum behördlich genehmigten rechts Abbiegen bei Rot unter angemessener Beachtung der gebotenen Vorsichtsmaßnahmen noch nicht mal ansatzweise verdaut haben. Geschweige denn begriffen.
Aber, ein flugs einzusetzender Ausschuss des deutschen Bundestages unter Einbeziehung der Verkehrsclubs und einer Delegation der Schildermanufaktöre bringt Erlösung, ich ahne, ich weiss es.
Weg mit dem Blech, den Brettern vorm Kopf! Und dort, wo früher nun so schmählich entfernte Schilder prangten, wird sich an den anklagend zum Himmel ragenden Masten ein kleines, zartes Pflänzlein der neuen Schilderkunst zeigen. Mit der Aufschrift:
Achtung - entferntes Schild!
Und zweihundert Meter davor wird ein blanker, glatter, stahlig leuchtender neuer Pfahl gesetzt. Als stolzer Träger eines neuen Schildes mit der Aufschrift: Blechwechsel in 200 Metern!
PS: die alten Schilder Lawinengefahr, Glatteis, Hochwassergefahr und Vorsicht Steinschlag sollen als freundliche Entwicklungshilfe an die Polizeibehörde Bagdad weiter gereicht werden.
Wenn Speibel und Hurvinek, pardon, Beckstein und Huber zustimmen.
Das kann und darf natürlich nicht ohne Widerspruch gehen. Besonders nicht ohne den des Herrn Beckstein. Der müsste nämlich selbst dann widersprechen, wenn es eine Bundesinitiative gäbe, in Bayern sonntags Freibier auszuschenken. Denn - leider, leider - nur Widerspruch sichert die notwendige Präsenz in Presse und Fernsehen. Und so ist es denn auch kein Wunder, dass unsere bayerischen Landesopossums Speibel und Hurvinek verkünden, dass Bayern diese Entschilderung der Nation nicht mittragen kann.
Man ist ja nicht sicher, ob es in der norddeutschen Tiefebene nicht doch noch zu Verwerfungen kommen könnte, die Steinschlag und vor allem Lawinengefahr mit sich brächten. Dafür braucht es vielleicht doch keinen Hinweis auf Bahnübergänge, man merkt ja beim Überqueren, ob da gerade ein Zug kommt oder nicht. Vielleicht wird, ganz im Sinne der Volksgesundheit - Bewegung ist gesund - auch wieder die Regel eingeführt, sich aus der warmen Karosse ins Freie zu begeben, den Lauscher auf Herrn Mehdorns Gleisnetz zu pressen und das Gehörte mit dem mitzuführenden Kursbuch abzugleichen.
Das Schild "Tempo 30" ist sowieso überflüssig, es hält sich ja eh keiner dran. Verwirrung allenthalben und das in einem wiedervereinigten Land, dessen westliche Gauen den von den Schwestern und Brüdern im Osten ererbten grünen Pfeil zum behördlich genehmigten rechts Abbiegen bei Rot unter angemessener Beachtung der gebotenen Vorsichtsmaßnahmen noch nicht mal ansatzweise verdaut haben. Geschweige denn begriffen.
Aber, ein flugs einzusetzender Ausschuss des deutschen Bundestages unter Einbeziehung der Verkehrsclubs und einer Delegation der Schildermanufaktöre bringt Erlösung, ich ahne, ich weiss es.
Weg mit dem Blech, den Brettern vorm Kopf! Und dort, wo früher nun so schmählich entfernte Schilder prangten, wird sich an den anklagend zum Himmel ragenden Masten ein kleines, zartes Pflänzlein der neuen Schilderkunst zeigen. Mit der Aufschrift:
Achtung - entferntes Schild!
Und zweihundert Meter davor wird ein blanker, glatter, stahlig leuchtender neuer Pfahl gesetzt. Als stolzer Träger eines neuen Schildes mit der Aufschrift: Blechwechsel in 200 Metern!
PS: die alten Schilder Lawinengefahr, Glatteis, Hochwassergefahr und Vorsicht Steinschlag sollen als freundliche Entwicklungshilfe an die Polizeibehörde Bagdad weiter gereicht werden.
Wenn Speibel und Hurvinek, pardon, Beckstein und Huber zustimmen.
manacur,
2008.07.22, 10:39
*gr*