***mittendrin und zwischendurch***
Hilfsbereit...
Am 30. Juli 2008
war er. Er trug ein leicht verwaschenes Feinripp-Unterhemd und dazu eine seltsamfarbige Bermudashort, die auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Dezent unrasiert entsprach sein Look den Erwartungen an aktuelles Styling. Kurtchen Beck hätte es nicht besser gekonnt. Beflissen erhob er sich von der Bank, die auf dem Rasen vor dem Wohnblock stand und kam zu mir. Dem Fremden, der orientierungslos durch die Wildnis vorpommerscher Landschaft irrte und auf der Suche nach einem dreihundert Jahre alten Pfarrhaus war, das sich irgendwo in dieser Gegend herum treiben musste. Wir unterhielten uns über den Gartenzaun hinweg. Ich nannte ihm die Adresse und er grübelte.

"Hm, ja. Also ob ich das schon mal gehört habe, weiß ich nicht. Kann sein..."

Er kratzte sich hinter dem rechten Ohr und wiederholte die Adresse ganz langsam zwei, drei mal. Gerade so, als ob er sie auswendig lernen wollte.

"Ich kann mich einfach nicht erinnern. Nee, das kenne ich glaube ich doch nicht. Oder... warten Sie mal..."

Ich wartete. Besah mir eine ziemlich alte Buche, die ein Stückchen weiter hinten auf dem Gelände stand, und wünschte mir, ihren Schatten genießen zu dürfen. Denn hier am Zaun war es heiss. Sehr heiss. Er grübelte noch eine Weile, dann lächelte er mich freundich an und sagte:

"Es tut mir ja wirklich leid, aber ich kann Ihnen nicht helfen. Keine Ahnung, wo das sein soll. Na ja, Sie müssen wissen, ich bin nicht von hier!"

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excuses, 2008.07.30, 16:04
:)))
Na, immerhin ist es ihm trotz der Hitze noch eingefallen...
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