Wiederentdeckt...
Am 16. Mai 2007
... habe ich bei meiner Sichtungs- und Räumgsaktion auch dieses Teil. Die Monogramm-Stanze. Gekauft habe ich sie vor Jahrzehnten irgendwo in Oberitalien. Ich erinnere mich noch an den Bummel durch eine Stadt in der nach glühender Mittagshitze das Leben gegen frühen Abend langsam wieder erwachte. Mein Termin war vorzeitig zu Ende gegangen, bis zum Treffen mit Freunden am Abend war noch viel Zeit. Ich bummelte durch enge Gassen, in denen es noch richtige Handwerksbetriebe gab. Dabei entdeckte ich jenes kleine Geschäft in dem es Schreibgeräte gab die diesen Namen auch verdienen. Werkzeuge eben für Leute die viel und gern mit der Hand schreiben. Nicht diese Massen-Plastikgriffel die einem nach ein paar Minuten Krämpfe in der Hand bereiten. Die plötzlich auseinander bröseln wenn sich der schwungvolle Gedanke ebenso schwungvoll auf einem Blatt Papier manifestieren möchte. Nein, das waren stabile Werkzeuge zum Schreiben, wie ich sie mag und schätze. Weil man damit stundenlang schreiben kann ohne dass die Hand dabei ermüdet.
Es gab Papier. Schönes, festes, griffiges Papier, bogenweise zu kaufen. Papier das mit Bedacht und Liebe beschrieben werden wollte, nicht flüchtig vollgebrabbelt mit Worthülsen. Brieföffner. Ja, Brieföffner die jedem Kriminalroman als Mordwaffe zur Ehre gereicht hätten und die doch nur dazu dienen sollten den Inhalt eines verschlossenen Couverts seinem Empfänger zugänglich zu machen. Es gab allerlei was zur Zierde eine Arbeitsplatzes gereichte. Und es gab sie:
Die hendgefertigte Monogramm - Stanze. Aus massivem, poliertem Messing, fast ein gutes Kilogramm schwer. Massiv, schwer und trotzdem von der Haptik her fast wie ein Handschmeichler. Dazu polierte Elemente mit in Stahl gravierten Buchstaben. Präszisionsarbeit der Stahlstecherei. Feinstens gefräst und graviert. Die Federstahlspangen lassen sich mit einem leichten Klicken in die Stanze einführen. Und dann legt man einen Bogen Papier, das diesen Namen auch wirklich verdient, dazwischen. drückt den Hebel sanft nieder und schon hat man ein höchst individuelles Stück Papier mit einem geprägten Initial. Das geprägte Papier reisst nicht, es fügt sich geduldig und ist fortan geadelt. Weil die Kunst nämlich darin besteht den Stahlschnitt so anzulegen dass er einerseits präzise genug ist um ein klares Bild bei der Prägung zu erzeugen aber auch zwischen positiver und negativer Form genau so viel Platz zu lassen dass dieser Vorgang möglich wird ohne das Papier zu beschädigen. Handwerkskunst vom Feinsten eben.
Ich frage mich wann diese Kunst völlig ausgestorben sein wird. Schön zu schreiben gerät in Vergessenheit. Und ich rede nur vom Schriftbild, nicht mal über Inhalte. Alte Korrespondenz wie die Postkarten, die mein Großvater um die Jahrhundertwende schrieb oder von Freunden geschickt bekam sind Zeugnis dieser Zeit. Als man sich noch Zeit nahm eine Mitteilung zu verfassen. Alleine die Schrift war eine Augenweide. Gestochen, verziert, mit Bedacht gesetzt und darauf ausgerichtet auch dem Empfänger ein Gefühl zu geben etwas Besonderes zu erhalten. Persönlich eben, nahezu unverwechselbar. Eine Einzelanfertigung aus speziellem Anlass.
Heute ist die Stanze durch einen klappernden Laptop ersetzt, der zwar technisch mehr Optionen bietet was das Verbreiten von Nachrichten betrifft aber weit davon entfernt ist auch nur ein Quäntchen des Stils zu bieten, mit dem die Stanze aufwartet. Stil ist eben durch nichts zu ersetzen.
Es gab Papier. Schönes, festes, griffiges Papier, bogenweise zu kaufen. Papier das mit Bedacht und Liebe beschrieben werden wollte, nicht flüchtig vollgebrabbelt mit Worthülsen. Brieföffner. Ja, Brieföffner die jedem Kriminalroman als Mordwaffe zur Ehre gereicht hätten und die doch nur dazu dienen sollten den Inhalt eines verschlossenen Couverts seinem Empfänger zugänglich zu machen. Es gab allerlei was zur Zierde eine Arbeitsplatzes gereichte. Und es gab sie:
Die hendgefertigte Monogramm - Stanze. Aus massivem, poliertem Messing, fast ein gutes Kilogramm schwer. Massiv, schwer und trotzdem von der Haptik her fast wie ein Handschmeichler. Dazu polierte Elemente mit in Stahl gravierten Buchstaben. Präszisionsarbeit der Stahlstecherei. Feinstens gefräst und graviert. Die Federstahlspangen lassen sich mit einem leichten Klicken in die Stanze einführen. Und dann legt man einen Bogen Papier, das diesen Namen auch wirklich verdient, dazwischen. drückt den Hebel sanft nieder und schon hat man ein höchst individuelles Stück Papier mit einem geprägten Initial. Das geprägte Papier reisst nicht, es fügt sich geduldig und ist fortan geadelt. Weil die Kunst nämlich darin besteht den Stahlschnitt so anzulegen dass er einerseits präzise genug ist um ein klares Bild bei der Prägung zu erzeugen aber auch zwischen positiver und negativer Form genau so viel Platz zu lassen dass dieser Vorgang möglich wird ohne das Papier zu beschädigen. Handwerkskunst vom Feinsten eben.
Ich frage mich wann diese Kunst völlig ausgestorben sein wird. Schön zu schreiben gerät in Vergessenheit. Und ich rede nur vom Schriftbild, nicht mal über Inhalte. Alte Korrespondenz wie die Postkarten, die mein Großvater um die Jahrhundertwende schrieb oder von Freunden geschickt bekam sind Zeugnis dieser Zeit. Als man sich noch Zeit nahm eine Mitteilung zu verfassen. Alleine die Schrift war eine Augenweide. Gestochen, verziert, mit Bedacht gesetzt und darauf ausgerichtet auch dem Empfänger ein Gefühl zu geben etwas Besonderes zu erhalten. Persönlich eben, nahezu unverwechselbar. Eine Einzelanfertigung aus speziellem Anlass.
Heute ist die Stanze durch einen klappernden Laptop ersetzt, der zwar technisch mehr Optionen bietet was das Verbreiten von Nachrichten betrifft aber weit davon entfernt ist auch nur ein Quäntchen des Stils zu bieten, mit dem die Stanze aufwartet. Stil ist eben durch nichts zu ersetzen.