***mittendrin und zwischendurch***
Feinheiten der Johurnalistik...
Am 15. November 2007
kann man im Streit um die sicher unbedachte und dumme, nichtsdestoweniger wenig ehrenrührige Äusserung des Herrn Thierse beobachten. Eifrig machen sich die Damen und Herren des Medien(un)wesens daran, die Waschschüssel mit der trüben Seifenlauge hin und her zu schubsen, in der Hoffnung, dass aus einer schmutzigen Pfütze ein Seebeben entstehen möge. Mal abgesehen davon, dass der Herr Thierse das einzig Richtige getan hat und Herrn Kohl postwendend eine Erklärung und Entschuldigung hat zukommen lassen, gefällt mir besonders die Reaktion des, den Lärm verursachenden, Provinzredakteurs der Leipziger Volkszeitung auf die Vorhaltung des Herrn Thierse, er sei verkürzt und sinnentstellend zitiert worden.

Das Zitat sei "nachweislich keinesfalls falsch und ungekürzt wiedergegeben worden". Man merke: KEINESFALLS UNGEKÜRZT, d.h. aber: das Zitat ist GEKÜRZT wiedergegeben worden. Das bestätigt auch der interviewende Journalist Wonka, wenn er gegenüber Spiegel Online daran festhält, dass der "Satz ... genau so gefallen" ist, und dass "auch der Rest des Interviews ... den Gesprächsverlauf und die Aussagen Thierses korrekt abgebildet" habe. Man merke: ABGEBILDET, nicht WORTGETREU, WIEDERGEGEBEN habe!

Das muss man mal ganz in Ruhe goutieren und dann wird einem klar, aus welcher Ecke der Wind hier gepfiffen wird. Laue Fürze sollen hier zum grossen Orgelspiel verwendet werden.

Meine elsässische Großmutter pflegte zu sagen: Getretner Quark wird breit, nicht stark. Und am Besten wäre es, wenn alle Politiker, die in diesem Quark herumgetrampelt sind, gleich mit Zurücktreten würden. Aber dann würde Westerwelle womöglich Bundeskanzler.... was herrscht doch für ein Elend in unserer politischen Kaste.

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