***mittendrin und zwischendurch***
Sonntag, 8. April 2007
Föööhliffeee Offerrn....
Am 08. April 2007
...bekam ich gestern in der Nacht gewünscht. Hier in dieser Region werden alltenhalben Osterfeuer entfacht, eine Sitte deren Ursprung etliche hunderte Jahre zurück liegt wie man hier nachlesen kann. Wer etwas weiter liest erfährt auch, dass auch die katholische Kirche den Brauch des Osterfeuers pflegt. Zur Entsorgung Verbrennung gelangen in diesem Falle übrig gebliebene Palmenzweige vom Palmsonntag (es darf angesichts der Erderwärmung davon ausgegangen werden dass die Palme demnächst zu den Arten gehört, deren Wachstumsgrenze irgendwo bei zweitausendfünfhundert Höhenmetern an der Alpennordseite liegt), darüber hinaus auch Reste heiliger Öle (wie etwas das zur Krankensalbung verwendete).

Genau das gleiche Recht nehmen sich die Veranstalter der hiesigen Osterfeuer in Anspruch. Kurz vor der Deichkante im fast schon Wikingerland hat der katholische Klerus eher weniger zu melden. Das hier ist das Land friesischer Häuptlinge, das Land der zugezogenen Hugenotten und Calvinisten, denen anderswo Verfolgung und Tod drohte. Aber das hindert keinesfalls daran ein Osterfeuer zu veranstalten.



Schliesslich bietet es die Chance ein paar Dinge los zu werden zu verbrennen, deren Entsorgung sonst richtig ins Geld geht. Und nicht zuletzt: die blöden Touristen Gäste aus dem nordrhein-westfälischen Ausland schätzen den Brauch, denn er ist immer für ein paar Bier und Korn zu viel gut. Getränke die der Veranstalter des Osterfeuers gegen ein kleines Entgelt großzügig offeriert.

Und so sitzt das Ehepaar Schmitz aus Oer-Oerkenschwiek traut am Osterfeuer des Bauern S., dessen lodernde Flammen durch ein paar vom Enkel Benjamin geschickt versteckte Breitreifen der Grösse 205R95 aromatische Zutaten gepusht sind und atmet tief die würzige Nachtluft ein. Der Nachbar erfreut seine Gäste mit einem bunten Farbenspiel der Flammen, erzeugt durch die Überreste der Holzschutzlasur, die nicht mal mehr die Wertstoff - Sammelstelle annimmt Zugabe geheimer Substanzen, eine Tradition, die bereits seit Generationen überliefert ist und jedes Jahr aufs Neue gepflegt wird.

Der Abend war in geschäflticher Hinsicht ein voller Erfolg, was den überglücklichen Landwirt dazu verleitete, mir aus Versehen ein Bier zu spendieren und mir, ja - genau: föööhliffe Offerrnn zu wünschen.

Ein Wunsch, den ich hiermit an alle meine geschätzten Leserinnen und Leser weiter gebe. Fröhliche Ostern!

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Freitag, 6. April 2007
Die Rückkehr der Lemminge...
Am 06. April 2007
...ist an diesem Wochenende zu beobachten. Zu Tausenden wälzen sie sich über die Piste in ihren stinkenden CO2-Schleudern und überdimensionierten Potenzersatzmitteln blank geputzten SUV`s und anderen automobilen Lächerlichkeiten Kostbarkeiten heran. Langsam, damit auch jeder sie bewundern kann nähern sie sich der Stätte des Grauens ihrem Ziel:

Kilometerlang reihen sich ihre blechernen Gartenlauben edlen Mobilvillen aneinander. Parzelle neben Parzelle, jede exakt 35 oder 40 Quadratmeter groß. So ungefähr würde ich mir Guantanamo vorstellen wenn ich nicht andere Bilder kennen würde. Ach ja - orangefarbige Overalls werden hier noch nicht getragen. Wer den Mut hat sich in die Niederungen des blechernen Einerleis zu begeben dem wird das menschliche Elend in all seiner Bandbreite deutlich. Nach wenigen Schritten saugt Dich das Grau auf, verschluckt Dich, droht Dich zu erschlagen. In welche Richtung Du auch blickst - es ist immer das gleiche Bild:





Präzisionsarbeit ist gefragt beim Absperren der Parzelle mit längsgestreifter Segeltuchwand. Ich habe mich gefragt warum das Tuch längs gestreift sein muss. Vermutlich weil es den Raum streckt, Längsstreifen geben das Gefühl von Freiheit, während dahinter eigentlich das Tragen von Quergestreiftem angebracht wäre. Mit teutonischem Furor werden Fahnenmasten aufgerichtet, die Flagge des präferierten Clubs in den Wind gehängt, oder wenigstens doch schwarz rot gold.
Die Gefangenenparzelle Das Fleckchen kleinen Glücks, unberührter Natur, ist manchmal sorgfältig gepflastert um auch dem letzten grünen Unkräutchen jede Chance auf unbotmässige Vorwitzigkeit zu nehmen. Der automobile Schatz ist nicht selten behütend unter einer schützenden Plane verborgen. Seeluft macht ist aggressiv, dem kostbaren Blech darf nichts Übles widerfahren.

Nachdem der Platz in der Wagenburg gesichert ist geht es auf zu einem Besuch in der Vorhölle in die Tempel der Lust des Geizes und der Raffgier. Die Bilder sind nur ein schwaches Abbild der Wirklichkeit.....




Hoch aufgehäuft werden die Einkaufswagen, gefüllt mit den Verbrechen der Nahrungsmittelindustrie mit erlesenen Delikatessen vorsichtig an das SUV heran geschoben und dann verladen. Ganz wie zu Hause, wundervoll. Und des Abends lauschen wir mit Gruseln den Nachrichten über CO2 -Ausstoss und Erderwärmung. Wie gut dass wir hier nicht davon betroffen sind.

Die etwas Mutigeren begeben sich tapfer an eines der vielen Fischkrematorien Feinschmeckerlokale, wo es für viel Geld etwas toten Fisch zwischen zwei pappige Brötchenhälften eingeklemmt gibt. Ganz Mutige nehmen Krabben, die sehen schon so komisch aus und sind noch teurer....



Während sich die Wirkung der aufgenommenen Chemieprodukte köstliche Mahlzeit langsam aber sicher im Gedärm Magen bemerkbar macht und die geistige Trägheit auch mit körperlicher einher geht, hocken sie wie die Vögel auf der Stange. Die herrliche Luft ist erfüllt vom Gestank der Friteusenabgase dem Salzgeschmack des Meeres und die kunstvoll komponierten Nervtöne der Klingeltonverkäufer Schreie der Möven wecken das Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Der Ausstoss von humanoidem CO2 steigt proportional zum Cholesterinspiegel...



Und wer glaubt dass dies ein übergelaufener Abfalleimer sei, der irrt. Das ist eine vom örtlichen Kurverein wohlmeinend gestiftete kunstvolle Skulptur, ein Abbild Eures Verdauungstraktes!



Ein paar hundert Meter weiter, die man laufen müsste weil man selbst mit dem geländegängigen SUV einfach dort nicht hinfahren darf, sieht es dann so aus:



Noch kann man hier unbehelligt vom sommerlich penetranten Geruch sonnengeölter Human-Bratlinge Ruhe finden und tatsächlich so etwas wie frische, gesunde Seeluft atmen.

Und in dem Moment bin ich froh dass Ihr wie die Lemminge seid, fast. Denn Euch fehlt das letzte Quentchen Mut. Sich aufzuraffen und in die Fluten des Meeres zu stürzen. Gottseidank, denn sonst hätte ich hier vorne keine Ruhe .....

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Donnerstag, 5. April 2007
Der GröSchaZ.....
Am 05. April 2007
....schlägt wieder zu. GröSchaZ meint den Grössten Schäuble aller Zeiten, der mit selbstgefälligem und unreflektiertem Geblubber (das halte ich ihm mal zu Gute obewohl es in diesem Fall wirklich schwer fällt) mal wieder eine kleine Änderung des Grundgesetzes fordert. Es geht um den so genannten Bundestrojaner, die Ermächtigung also mal ebenso auf reinen unbegründeten Verdacht hin in die PC`s nichts ahnender Bürger hinein lauschen zu können. Man müssse halt das Grundgesetz ändern, wenn selbiges diese natürlich rein sicherheitsrelevante Überwachungsmassnahme nicht hergebe.

Herr Schäuble hat bei seinem Amtsantritt folgenden MeinEid geschworen:

"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."

Mal abgesehen davon dass ihm der Gedanke daran völlig abhanden gekommen zu sein scheint, dass es für die Schaffung unseres Grundgesetzes mal gute Gründe gab, macht dieser Mann sich erneut mit fadenscheinigen Begründungen daran, dem deutschen Volk ein weiteres Stück seiner Grundrechte mal eben so zu entwenden. Und das nachdem ihm das höchste deutsche Gericht per Urteil hat verstehen lassen, dass der von ihm befürwortete prophylaktische Massentotschlag, wie er im Gesetzesvorschlag zum Abschiessen von durch Terroristen entführten Flugzeugen vorgesehen war, weder durch deutsches noch durch irgendwelches internationales Recht gedeckt sei. Das alles ficht Herrn Schäuble nicht im Geringsten an, er betreibt sein perfides Spiel weiter. Es würde mich nicht wundern wenn von ihm demnächst der Vorschlag kommt, doch einfach das Bundesverfassungsgericht abzuschaffen. Das macht ja doch bloß immer Probleme. Oder man könnte es wenigsten etwas "Freislern", mit willigen Richtern besetzen, die nicht ständig Probleme machen und an diesem blöden alten Grundgesetz festhalten wollen. Noch regt sich Widerstand im Lande, verwiesen sei auf den wahrlich hervorragenden Gastbeitrag von Burkhard Hirsch in der online-Ausgabe der SZ mit dem bezeichnenden Titel "Die Herrschaftsmaschine" (mal nachgooglen, irgendwann kriege auch ich noch raus wie man hier Links im Text unterbringt so dass sie auch zum Ziel führen)

Herrn SchäubleDen GröSchaZ kümmert das wenig. Er denkt scheinbar dass die Herrschaften am Bundesgerichtshof schwafeln können was sie wollen, was Recht und Gesetz ist / wird bestimmt er.
Nun ist Herr Schäuble der GröSchaZ sicher traumatisiert, keine Frage. Wer wäre das nach so einem Attentat, nach einem Angriff auf Leib und Seele nicht. Die Frage ist ob dieser Mann nach dem (im übrigen absolut zu veruteilenden) Vorfall psychologische Hilfe und Betreuung angenommen hat, wie sie jedem gebührt, dem solches Unrecht widerfahren ist. Angesichts seiner Äusserungen und Pläne habe ich da so meine Zweifel.

Was Schäuble und Konsorten vorhaben geht auch weit über politische Dummheit und hirnlosen Polit-Ativismus à la Kurtchen Beck hinaus. (Spezialist für Waschen, Legen, Föhnen, dem offensichtlich selbst das nötige Kleingeld für `nen anständigen Rasierapparat abgeht) Angesichts seines Vorschlags, mal eben `ne kleine Konferenz mit "gemässigten Taliban" abzuhalten hat mir der Vorschlag des afghanischen Aussenministers, Her Beck könne ja auch mal eine kleine Konferenz mit den "gemässigten Neonazis" Deutschlands abhalten, ausnehmend gut gefallen.

Zu beklagen ist die Tatsache, dass das politische Sommerloch offensichtlich ebenfalls durch die Erderwärmung beeinflusst wird. Trat es in früheren Jahren hauptsächlich in den Monaten Juli/August auf, hat es nun das ganze Jahr über Saison.

Was Herrn Schäubleden GröSchaZ betrifft seid gewarnt: dieser Mann ist ein Demokratiekarzinom erster Güte, er ist behandlungsresistent und muss tagtäglich intensiv überwacht werden. Besser noch wäre eine Excision aus dem Regierungsamt mit anschliessender Sicherheits-Konservierung in einerm geschlossenenm Anstalt Gefäss.

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