***mittendrin und zwischendurch***
Samstag, 14. Juli 2007
Ein Aufbruch....
Am 14. Juli 2007
...ist sinnvoll wenn die Brust zu eng wird. Wenn Gefühle umgeschlagen sind. Der alte Platz seine Funktion verloren hat. Nicht mehr der ist der er mal war. Wenn es genug ist. Dann sollte man sich auf den Weg machen.

Die Piste ist voll. Ferienbeginn bedeutet dass sich alle Welt gleichzeitig auf den Weg macht um auf vier- und sechspurigen Pisten Aggressionen abzubauen. Das, was die eigene enge Welt nicht an Selbstwertgefühl hergibt beschafft man sich nun durch Drängeln, extensiver Nutzung der Lichthupe und durch symbolträchtige Handbewegungen. Der soeben düpierte revanchiert sich durch Manöver die an den Umgang mit römischen Kriegswagen erinnert. Das tue ich mir nicht an. Die Zahl der genannten Staus und ihre Länge sind Grund genug dazu quer durchs Land über Strassen zu fahren denen der Urlaubsraser nicht einmal im Traum Aufmerksamkeit schenken würde. Gelegentlich verirrt sich ein Lastwagen in dieser Richtung. Weitaus öfter biegt gerade vor einem ein Bauer mit seinem Traktor aus der Hofeinfahrt und reisst einen aus den nachdenklichen Gedanken zu denen man Zeit hat weil niemand einem mit seiner blechernen Waffe nach dem Leben trachtet.

Irgendwann dann kommt die Fähre. Mit der will ich den grossen grauen Fluss überqueren. Das Wetter zeigt diese graue Stimmujng die vor einem Gewiiter häufug ist. Trotz der Nähe des Flusses herrscht eine seltsame Schwüle, es gibt keine rechte Abkühlung. Horizont und Himmel fliessen bleigrau ineinander. Eine Reihe Fahrzeuge sind vor mir. Dann endlich fahre ich auf die Fähre.



Das Schiff spielt mit seinen Muskeln. Unter den Füssen beginnt der Stahl schneller zu vibrieren, kein unangenehmes Gefühl. Eher die beruhigende Gewissheit dass hier Kräfte am Werk sind die Sicherheit und glückliche Fahrt verheissen. Durch den Seitenarm dreht die Fähre auf den Fluss. Irgendwo fern ist ein grosser Kahn zu sehen dessen Weg weiter ist als der den Du in diesen ganzen Tagen zurück legen wirst. Der Blick geht in die Weite und sie beginnt auf einmal zu erdrücken. Was eben noch Freiheit und Aufbruch verhiess wird urplötzllich zur drückenden Last. Das ist eine unerwartete Erfahrung. Besonders in diesem Moment. Und gnädig dauert er auch nur einen Moment bis die Mitte des grauen Flusses passiert ist und Du kurz vor dem anderen Ufer erkennst dass die Wunde langsam verheilt.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
... ältere Einträge