***mittendrin und zwischendurch***
Dienstag, 14. August 2007
An einen Umschlag...
Am 14. August 2007
...erinnerte ich mich dieser Tage. Einen einfachen, braunen Briefumschlag den mir mein Vater vor gut fünfundzwanzig Jahren in die Hand drückte, damit ich ihn im Schrank zu den anderen Dingen legen sollte, deren Aufbewahrung wichtig scheint. Hinten auf dem Umschlag vermerkte er handschriftlich seinen Wunsch, dass der Inhalt auch für nachfolgende Generationen aufbewahrt werden möge. Und auch den Wunsch dass ich - wenn es einmal so weit ist - selbst dafür sorgen möge dass Umschlag und Inhalt in die Hände der nächsten Generation unserer Familie gelangen mögen.



Er vermerkte dass der Inhalt des Umschlages vermutlich schneller als von uns gedacht historische Bedeutung bekommen werde. Nicht ganz zu Unrecht vermutete er, dass Dinge, die so knappe hundert Jahre zurück liegen, in Vergessenheit geraten können, dem Blickfeld und vor allem der Erinnerung entrinnen. Es zeigt sich dass seine Einschätzung richtig war.

Im Umschlag befindet sich viel Geld. So lächerlich viel dass einem klar wird was Geld wirklich ist: nichts. Jedenfalls solange ihm nicht gebührende Achtung und Wertschätzung entgegen gebracht wird. So lange Geld nur um des Geldes Willen als Mittel dient, vermeintliche Reichtümer aufzuhäufen. Geld als Mittel der Spekulation, nicht als Werkzeug der Wertschöpfung. Seine damalige Vermutung, dass auch diese Zeiten wieder kehren, scheint sich also zu bewahrheiten. Auch wenn wir dieses Mal noch mit einem blauen Auge davon gekommen sind.

Begonnen hat es so um 1915 - 1920 herum mit diesen kleinen Gutscheinen.



Geld wurde knapp, natürlich erst mal das Kleingeld. Das Grosse wurde für andere Zwecke benötigt. Die Folgen des ersten Weltkrieges wogen schwer. Nicht nur deswegen geriet das weltweite Wirtschaftssystem ausser Rand und Band. Schon ein paar Jahre später - kaum einer glaubte es zuvor und noch weniger freute sich irgend jemand darüber - war schlichtweg Jedermann Millionär. Ohne grosse Probleme konnte man ein paar Milliarden aufhäufen, ein Gang um etwas Brot und ein paar andere Kleinigkeiten zu kaufen geriet zum Transport von Millionenwerten.



Als Millionär brauchte man in diesen Zeiten keine Bodyguards. Die hatten andere Sorgen und waren selbst mehrfache Millionäre. Gegen das Millionär werden konnte man einfach nichts tun. Und der Reichtum wuchs und wuchs.



Zwei Brötchen? Aber Bitte, macht 140 Millionen Mark. Kein Problem, können sie auf 500 Millionen Mark rausgeben?

Der Rest ist bekannt. Auch wenn der Rest mittlerweile Geschichte ist - eigentlich sollte es doch noch eine Menge Leute geben die sich daran erinnern und die mal die Stimme erheben müssten. Aber das Vergessen, Verdrängen ist überall. Tanzen wir halt weiter auf dem Vulkan, wir wissen ja was danach kommt und können uns schon mal darauf einrichten, weil vor Jahrzehnten kluge Menschen ein paar Hinweise für die kommenden Generationen aufbewahrten. Irgendwann geht es dann wieder so los:



Oder so ähnlich. Let`s dance....

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